im Kleinen kann auch durch Erleichterungen gefördert werden,...
...wenn beispielsweise am Computer nutzerfreundlichere Updates und Cookies eingesetzt würden.
Updates
Mit Updates für das Betriebssystem oder für Programme hat man ja ständig zu tun. Sie sind wichtig und halten alles auf dem neuesten Stand. Aber es gibt
einige Besonderheiten, die ich immer wieder beobachte. Oft habe ich mich nach einem Update vor einer völlig fremden Seite voller bunter "Features" (was ist neu?)
wiedergefunden, mit eigenmächtig aktivierten Funktionen. Nachdem ich diese Seite weggeschaltet hatte, kam ich nur über einen Umweg zur eigentlichen Seite zurück.
Besonders krass: wichtige Daten wurden einfach gelöscht (!). Auch das Verstellen von Grundeinstellungen habe ich schon erlebt. Sehr lästig ist es, wenn zentrale Programmeinstellungen bei jedem Start zurückgesetzt werden und ich sie jedesmal wieder neu aktivieren muss.
All dies macht ein normales Weiterarbeiten entweder unmöglich und/oder führt zu erheblichen Verzögerungen. Es entsteht der Eindruck, ich sei so etwas wie
ein unfreiwilliger Beta-Tester. Wichtiger wäre statt dessen das Gefühl, mit guter, nutzerfreundlicher Software zu arbeiten, auf die ich mich verlassen kann.
Wünschenswert wäre:
neue Funktionen sollten vor oder mit dem Update angekündigt werden, und zwar so, dass man sie auch findet und versteht.
Entsprechende Infoseiten sollten sich problemlos so wegschalten lassen, dass man sie lesen kann, wenn man Zeit (und Lust dazu) hat.
Man sollte sich nicht längere Zeit einarbeiten müssen, um neue Funktionen sicher beurteilen und bedienen zu können.
Oft werden dazu englische Fremdwörter oder Abkürzungen verwendet und kaum oder gar nicht erklärt. Dies sollte möglichst vermieden werden.
neue Funktionen sollten so integriert werden, dass man sie auf eigenen Wunsch problemlos aktivieren oder deaktivieren kann
es sollte immer möglich sein, ohne "Rekonfiguration" zentraler Funktionen weiter arbeiten zu können.
Eigene Einstellungen am Programm dürfen nicht per Update einfach geändert oder überschrieben werden.
Foto: Astrid Hertel, Neuss
Cookies
Der Besuch einer Webseite ist (bis auf wenige Ausnahmen) nur noch möglich, wenn man sich aktiv mit den allgegenwärtigen
Cookie-Formularen befasst, die ständig umfassender werden. Ansonsten ist die Webseite blockiert.
Cookies sind so etwas wie kleine Textdateien, die von der besuchten Webseite installiert werden und die ein Verfolgen, Zuordnen und Auswerten des Besucherverhaltens
ermöglichen. Dies ist im Grunde nichts Neues, mittlerweile aber sehr ausgefeilt und weit entwickelt, und es ist nichts Außergewöhnliches, wenn die Daten
an sehr viele Partner (so genannte Drittanbieter) weitergegeben werden sollen. Die Gesamtheit dieser Vorgänge nennt man "Tracking".
Es geht hier um die Nutzung von Kundendaten, und dies ist laut TTDSG-Gesetz (Telekommunikations-Telemedien-Datenschutz-Gesetz) zustimmungspflichtig.
Ausnahmen sind Cookies, die ein einwandfreies Funktionieren der Seite ermöglichen.
So findet man fast auf jeder Webseite entsprechende "Eingabe-Formulare". Oft geben sie immerhin einen Einblick in das,
was der Initiator gern sammeln und weitergeben möchte.
Ob es bei diesen Vorgängen (Tracking) wirklich um die Verbesserung des Nutzererlebnisses geht (wie es immer heißt),
mag dahingestellt sein. Ich mag das nicht grundsätzlich ausschließen. Es nehmen jedoch Tendenzen zu, die ich für sehr problematisch halte.
So hat es gar nichts mehr mit Nutzerfreundlichkeit zu tun, wenn ich
beim Besuch einer Website unter "Einstellungen" grundsätzlich zunächst Tracking und
Werbung zulassen oder
allen Ernstes gegen Geld ein Abo abschließen muss, damit nicht auf meine Daten zugegriffen wird
- eigentlich ohne Bezahlung selbstverständlich -
wenn ich mich unter "selber konfigurieren" durch mehrere Ebenen arbeiten und/oder mich mit mehr als
fünf Schiebeschalter-Buttons auseinandersetzen muss (s.u.).
Ich halte es für problematisch, dass die Optionen "alle Cookies ablehnen"
und "nur notwendige Cookies akzeptieren" in der Verbreitung rückläufig sind.
Im Einzelnen:
Für viele sind die allgegenwärtigen Cookie-Fenster zu einer Belastung geworden. Anstelle die Buttons "alle Cookies ablehnen" oder "nur notwendige zulassen"
verwenden zu können, soll man immer häufiger "alles akzeptieren", ein kostenpflichtiges Abo abschließen oder selber die Einstellungen konfigurieren.
Das Konfigurieren ist ja eigentlich keine schlechte Idee für alle, die wenig Probleme mit Cookies und/oder Tracking haben. Möchte man aber keine Cookies zulassen,
wird diese Funktion zur Farce, wenn auf einmal zwischen fünf und vierzig Schiebeschalter-Buttons auftauchen (für z.B. Partner oder Drittanbieter). Diese Buttons sollten auf "deaktiviert" stehen und müssten
überprüft werden. Genervt klickt man dann eher auf "alles akzeptieren", und es kommt mir natürlich so vor, als sei genau dies beabsichtigt.
Zusammenfassung: wenn ich gezwungen werde, entweder sämtliche Cookies zu akzeptieren oder als "Alternative" ein kostenpflichtiges Abo abzuschließen, empfinde ich das
als klare Bevormundung. Hier wird die Zustimmungspflicht zunächst einmal komplett unterlaufen. Das erzwungene Befassen mit mehr als fünf "Konfigurations-Schiebereglern"
ist lästig und wenig benutzerfreundlich. Das Fehlen der Buttons "alle Cookies ablehnen" bzw. "nur notwendige zulassen" macht den Umgang mit den allgegenwärtigen Button-Fenstern
nur noch schwieriger. Würde ich überall ein Abo abschließen, wo es "angeboten" wird, käme ich vermutlich mit fünf Abos im Monat nicht aus.
Abhilfe beginnt genau in dem Moment, wenn die Seitenbetreiber die Webseiten-Besucher ernst nehmen und respektvoller behandeln - Bevormundungen gehören nicht dazu.
Die Funktion "alle Cookies ablehnen" sollte beibehalten - und unter "Cookie-Einstellungen" immer ein Beschränken auf das technisch Notwendige möglich sein.
Generell wünschenswert wäre, wenn erfolgreiches Marketing mit Fairness, weniger Daten-Sammel-Leidenschaft und statt dessen mit erheblich mehr selbstverständlichem
Datenschutz einher ginge. Im Moment kann ich nur nur empfehlen, Cookies und Suchverlauf im Browser regelmäßig zu löschen und alternative Suchmaschinen zu verwenden, die selber nicht tracken
bzw. Daten sammeln und das Datensammeln anderer Seiten zumindest teilweise einschränken.
Teils ist es unter Windows möglich, zumindest Drittanbieter-Cookies zu deaktivieren. Empfehlenswert sind in jedem Fall die Seiten der Verbraucher-Zentralen zum Thema.