Was ist Bevormundung ?
von Bernhard Brökland

Hier ein eigener Definitionsversuch:
Wenn durch Vorgaben Anderer freie Entscheidungen bzw. selbständige Handlungen Betroffener eingeschränkt oder blockiert werden, trifft der Begiff "Bevormundung" zu.
Solche Vorgaben erscheinen grundsätzlich problematisch. Der Begriff sollte aber weiter differenziert werden, denn es gibt ja auch "Vormund" und "Vormundschaft". Und hier fällt auf: Bevormundungen können auch positiv sein, nämlich, wenn sie für die Betroffenen hilfreich sind, z.B. für Kinder. Auch gibt es Grenz- und Krisensituationen, die bevormundende Vorgaben zum Schutze Einzelner oder ganzer Bevölkerungsgruppen begrenzt erforderlich machen. Diese beiden Formen können mit dem Begriff "Frieden" grundsätzlich in Einklang gebracht werden.

Bevormundungen können einzelne oder viele Menschen betreffen. Sie können unmittelbar oder indirekt sein. (z.B. durch gezielte Produktvorgaben auf dem Markt / durch flächigen reduzierbaren Lärm, der auf Nachfrage als unvermeidbar oder sogar normal zu akzeptieren sei).

Bevormundungen einordnen
Um beurteilen zu können, ob ich Bevormundungen unter z.B.
  • tolerabel
  • problematisch
  • inakzeptabel oder
  • als unbedingtes "No-Go"
einordne, setze ich mich damit und den Umständen, für wen sie in welcher Situation eingesetzt werden, auseinander. Wichtig ist die Absicht, die dahintersteht. Zur Orientierung möchte ich die Punkte einer Skala (zwischen "tolerabel" und "No-Go" zuordnen, der ich einen christlichen Maßstab zugrund lege:
  • tolerabel bzw. sinnvoll: z.B. wirklich notwendige Bevormundung von Kindern, begrenzte Verhaltensvorgaben in Grenz- und Krisensituationen zum Schutze Betroffener
  • problematisch: Vorgaben und Eingriffe in die Selbstbestimmung mündiger Menschen mit (vorgeschobenen) Zielen, die den Betroffenen nicht wirklich dienen, sondern eher denen, die bevormundend agieren
  • inakzeptabel: Vorgaben, die die Freiheit und Selbstbestimmung Betroffener unnötig erheblich einschränken
  • No-Go: Vorgaben, die Betroffene existentiell bedrohen (Leid, Gewalt, Unterdrückung, Unfreiheit) und die mit friedvoller Einstellungen rein gar nichts mehr zu tun haben
Erst, wenn ich mir hier ein Bild gemacht und einen Standpunkt gefunden habe, kann ich (am besten gemeinsam mit den Betroffenen) überlegen, wie geeignete Maßnahmen aussehen könnten.
In meinen "Header-Slogans" taucht übrigens der Versuch auf, differenziert zu beurteilen, ob dies z.B.
  • auf erleichternde Alternativen mit mehr Menschlichkeit hinauslaufen
  • oder das konsequente Abstellen der Bevormundung gefordert werden sollte.

- Sonderseite: Standpunktsuche -

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